“ Die Mühle zu Koselitz oder der Teufelsgraben von Fichtenberg”
Die Wandermarionettentheater führten seit jeher auch lokalgeschichtliche Stoffe und Heimatsagen in ihrem Repertoire und machten sich so verdient um die Verbreitung und Erhaltung von Heimatgeschichte in der Bevölkerung.
Entlang der südlichen Kreisgrenze des Landkreises Bad Liebenwerda ist auf der Linie Gaitschhäuser bei Fichtenberg – Gohrischheide – Heidehäuser bei Tiefenau noch ein west- östlicher Wallgraben zu sehen, der Teufelsgraben, um den sich diese Sage rankt.
In dem Dorfe Koselitz bei Gröditz fehlte es der Mühle in grauer Vorzeit an Wasser. In allergrößter Existenznot versprach der Müller demjenigen, der ihm Wasser auf´s Mühlrad schaffe, seine Tochter zur Frau. Der Teufel, in Gestalt eines fremden Müllergesellen, ging die Wette ein, bis zum ersten Hahnenschrei einen Graben auszuführen, der die Mühle für immer reichlich mit Wasser versorgen solle.
In der Lesart dieser historischen Spielvorlage wird buchstäblich in letzter Minute das Werk des Bösen durch das Krähen eines weißen Hahnes, den die Müllerstochter von einem Bettler an der Kapelle des heiligen Laurentius bekam, zunichte gemacht.