Spieldauer: ca. 80 min
„Genoveva“ war durch Jahrhunderte das wohl am häufigsten aufgeführte Marionettenspiel. Es geht auf das bekannte alte Volksbuch zurück, von dem Josef Görres sagte: “ Unter allen den verschiedenen Büchern dieser Gattung ist die Genoveva durchaus das geschlossenste und am meisten ausgerundete, stellenweise ganz vollendet und in seiner anspruchslosen Natürlichkeit unübertrefflich ausgeführt, im Ganzen in einem rührend unschuldigen Ton gehalten, kindlich, ungeschmückt, und in sich selbst beschattet und erdunkelnd in heiligem Gefühl. “
Genoveva ist die Repräsentantin des weiblich/ passiven Duldertums jener Zeit. Pfalzgraf Siegfried ist gleichzeitig Herr und Richter, über Tod und Leben seiner Untergebenen. Golo ist der Typ des geborenen Bösewichts. Um diese drei Schlüsselfiguren dreht sich die Handlung. Eine Handlung, deren Logik sich aus dem Verhalten der Menschen jener Zeit ergibt. Bei aller Romantik und Poesie des Stoffes soll die Aufführung des Stückes dem heutigen Publikum ein reales Bild jener Zeit vermitteln.