Marionetten -Theater der Familie Kressig – Dombrowsky
Erste Nachweise seit 1810. Johann Anton Kressig trat, aus der Schweiz kommend, als Seiltänzer und Puppenspieler auf.
Die meisten Ausstellungsexponate entstammen dem von Max Kressig im Jahre 1900 gegründeten Marionettentheater, welches er mit seiner Frau Elisabeth Kressig, geb. Sterl nach der Hochzeit 1908 wesentlich erweiterte und vervollkommnete. In den Jahren 1924/ 25 wurde ein Theaterzelt gebaut, um die Unabhängigkeit von Gasthofsälen neue Publikumsschichten erreichen zu können. In den Jahren des ersten Weltkrieges konnte der Spielbetrieb aufrecht erhalten werden. Später verzeichnet das Einnahmebuch die Notiz vom 22. April 1945 „Mehlteuer – Saal besetzt vom Militär. dann kam Kapitulation, schwere Zeit.“ Noch schlimmer die Notiz vom 15. August 1951 “ Nicht mehr spielen 15/8 Lizenz entzogen.“ Mit List und Enthusiasmus Wiedereröffnung des Theaters im Jahre 1953 durch Enkelin Roswitha Dombrowsky, geb. Sterl und Kurt Dombrowsky.
Beide führen das Theater durch die komplizierte Zeit der sozialistischen Kulturpolitik, die diese Theaterform zunächst ablehnte. Doch das harte Ringen hat sich gelohnt, die Akzeptanz wird erkämpft und spiegelt sich in Einladungen zu Theaterfestivals in Magdeburg, Berlin, Bielsko- Biala (Polen), München, Meinerzhagen, Braunschweig und Vaasa (Finnland) wider. 1993 wird das 40-jährige Bestehen mit einem Gastspiel und Ausstellung im Kurort Jonsdorf begangen.
Zuvor waren schon die drei Kinder in die Fußstapfen der Eltern getreten. Seit 1982 reisen Uwe und Evelyn Dombrowsky mit dem original erhalten gebliebenen Marionettentheater von Curt Kressig, einem Cousin von Max Kressig, vorwiegend in Sachsen, Thüringen und Teilen Brandenburgs. Seit 1985 wird Fischers Marionettentheater von Bettina geb. Dombrowsky und Johannes Fischer betrieben. 1991 gesellte sich das Marionettentheater der Familie Wilhelm von Kerstin geb. Dombrowsky und Axel Wilhelm dazu.
Eine über 100-jährige Tradition lebt fort.
Große Kunst auf kleinem Raum
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen … Wenn einer über 40 Jahre im Wohnwagen durch die Lande reiste, kann kann er wirklich viel erzählen.
Ihr Tourneegebiet war überwiegend Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.
Von 1952 bis 1994 fuhren Roswita und Kurt Dombrowsky mit ihrem Wohn- und Gepäckwagen von Ort zu Ort, von Gasthof zu Gasthof. Sie gastierten mit ihrem Wandermarionettentheater in nahezu 500 Gastspielorten.